Sicherheit nach einer turbulenten Zeit

Michael Gosch studierte Vermessungswesen und war anschließend in vielen verschiedenen Sparten tätig, bis ihm eine wirtschaftliche Fehleinschätzung den Boden unter den Füßen wegzog. Nach Jahren der Unsicherheit fand er sich auf Arbeitssuche wieder. Dabei hat der 61-Jährige einiges zu bieten: Lebenserfahrung, Motivation und hohe Sozialkompetenz. Im SPAR-Supermarkt der Caritas kann er diese Qualitäten als Transitmitarbeiter einsetzen - zur Freude seiner Chefin, seiner Kollegen und der Kunden.

Herr Gosch blickt auf ein bewegtes Arbeitsleben zurück. Der studierte Vermessungstechniker war in vielen verschiedenen Bereichen tätig: In der Baubranche, als Selbstständiger, in der Erwachsenenbildung und in der Marktforschung. Jetzt, als Transitmitarbeiter im SPAR der Caritas, schließt sich der Kreis ein wenig: "Ich bin in einem Lebensmittelladen aufgewachsen, mein Vater hatte einen typischen Greißler ums Eck", erzählt er. "Das Lager war damals meine Spielwiese."

"Diese Kombination aus physischem Arbeiten und immer wieder mit den Kunden zu sprechen und sie bedienen zu dürfen, das macht Spaß."

Von der Jobbörse in den Supermarkt

Unter anderem weil ihm der Lebensmittelhandel von klein auf vertraut war, ist Michael Gosch heute im Supermarkt der Caritas tätig. Auf einer Jobbörse stieß er auf Angebote der Caritas. Als er sich in einem Vorgespräch nach einzelnen Projekten erkundigte, erfuhr er auch vom SPAR-Markt, den die Caritas im Auftrag des AMS als Beschäftigungsprojekt betreibt. In der Filiale in der Grazer Grottenhofstraße finden hinter Feinkosttheke und Kasse langzeitarbeitslose Menschen eine vorübergehende Beschäftigung, die ihnen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern soll. "Ich habe gesagt: Was, einen SPAR gibt es auch bei der Caritas? Da tät ich mich auskennen!"

Arbeit, die Freude macht

Und es passt: Seit vergangenem Sommer ist Michael Gosch im Caritas-SPAR als Transitmitarbeiter angestellt. “Wir haben recht bald gesehen, dass wir gut miteinander zurechtkommen - also die Mitarbeiter, die Chefin, und auch mir hat die Arbeit Spaß gemacht.” Bernadette Schober-Lipp, seine Vorgesetzte, schätzt den 61-Jährigen besonders für seine Lebenserfahrung und seinen geschickten Umgang mit Menschen. Mittlerweile hilft er auch dabei, neue MitarbeiterInnen einzuschulen.

"Ich komme mit allen Mitarbeitern wunderbar zurecht, die Frau Schober-Lipp ist als Chefin ganz, ganz fein. Und auch die Betreuerin von der Caritas ist für mich da."

Mit Ruhe und Sicherheit in die Zukunft

Michael Gosch gefallen nach langen Jahren als Selbstständiger besonders das Teamwork und die geregelten Arbeitsbedingungen im Caritas-SPAR: "Zu wissen, dass an einem bestimmten Tag im Monat ein bestimmter Betrag auf mein Konto kommt, das bringt Ruhe in mein Leben", sagt er. Diese Sicherheit kann er nutzen, um den nächsten Schritt am Karriereweg zu planen: Womöglich eine Anstellung in einem anderen Supermarkt, meint Michael Gosch - wenn er denn einen findet, wo er sich ebenso wohlfühlt wie hier.

Caritas Beschäftigungsprojekte

Im Jahr 2018 fanden 659 Erwachsene und 146 Jugendliche in den Beschäftigungsprojekten der Caritas in der ganzen Steiermark eine Anstellung auf Zeit. Arbeitsmarktferne Menschen sollen in diesen Projekten durch eine Beschäftigung am sogenannten „2. Arbeitsmarkt“ wieder den Zugang zu einem regulären Beruf finden. Als „TransitmitarbeiterInnen“ sind sie befristet angestellt, werden sozialpädagogisch betreut und erhalten bedarfsorientierte Weiterbildungen. Eingesetzt werden die TransitmitarbeiterInnen dabei in unterschiedlichen Arbeitsfeldern mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie „Entrada“ (niederschwellige, stundenweise Beschäftigung für BezieherInnen der Mindestsicherung), oder „Start2Work“ (Jugendbeschäftigungsprojekt).

Zahlen und Fakten

876 Menschen

konnten als TransitmitarbeiterInnen in der Arbeitswelt Fuß fassen.

146 Jugendliche

befanden sich darunter.

115 Personen

konnten auf einen Folgearbeitsplatz vermittelt werden.

114.000 Arbeitsstunden

haben TransitmitarbeiterInnen 2018 geleistet.

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