Fatemehs Kampf für ein gutes Leben

Die Buchhalterin Fatemeh Fallahi (30) kam vor drei Jahren aus ihrer Heimat Iran nach Österreich. Sie belegte einen Deutschkurs, machte noch eine Ausbildung - und konnte trotzdem keinen Job finden. In der Finanzabteilung der Caritas kann sie nun im Rahmen eines freiwilligen Integrationsjahres Arbeitserfahrungen sammeln, ihr Deutsch verbessern und Kontakte knüpfen.

"Heute schaust du wieder fesch aus", lächelt ihre Kollegin Fatemeh Fallahi über den Computerbildschirm hinweg an. "Aber das tust du eh immer." Fatemeh lacht. Der Kontakt mit ihren Kolleginnen gefällt ihr an ihrer neuen Stelle am Besten, meint die gebürtige Iranerin. "Wir haben gemeinsam Mittagspause, haben viel Kontakt und reden über viele Themen. Und das gefällt mir sehr, weil ich so mein Deutsch verbessern und vieles über Österreich erfahren kann", sagt sie.

Zeit der Ungewissheit

Seit fünf Monaten arbeitet Fatemeh in der Finanzabteilung der Caritas. Die Dreißigjährige hat in ihrer Heimat IT studiert und anschließend als Buchhalterin gearbeitet. Doch Fatemeh und ihr Ehemann hatten es im Iran nicht leicht, und so beschlossen sie, das Land zu verlassen. Er wanderte zuerst aus. Vier Jahre dauerte es, bis er in Österreich einen positiven Asylbescheid bekam und Fatemeh nachkommen konnte. “Das war wirklich sehr schwierig”, erzählt sie.

"Ich muss hier wirklich kämpfen für mein Leben. Es ist nicht einfach, aber ich mache das. Und wenn man hier arbeiten kann, ist alles sehr schön."

Chance auf Arbeitserfahrung

In Graz angekommen besuchte Fatemeh einen Deutschkurs und machte im WIFI eine österreichische Ausbildung zur Buchhalterin. Aufgrund fehlender praktischer Erfahrungen erhielt sie nur Absagen. Über eine Freundin, die sie in der Kirche kennengelernt hatte, erfuhr Fatemeh vom Freiwilligen Integrationsjahr. In diesem Projekt werden Neuankömmlinge dabei unterstützt, sich in die österreichische Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. Fatemeh bewarb sich bei der Caritas, wurde aufgenommen und kann seither in der Finanzabteilung ihrem Beruf nachgehen.

Integration statt Isolation

Seither hat sich in Fatemehs Leben viel verändert. Ohne Beschäftigung und soziale Kontakte fühlte sie sich zuvor isoliert. "Mein Leben ist jetzt ganz anders als vorher, denn ich fühle mich bei der Arbeit so wohl, kann viel lernen, meine Kenntnisse weiter vertiefen, verdiene und habe Kontakt zu den Leuten", sagt sie. "Alles ist prima mit der Arbeit."

"Bevor ich hier bei der Caritas angefangen habe, wusste ich nicht, wie die Caritas den Leuten hilft. Aber jetzt weiß ich, wie sehr sie das tut."

Caritas Beschäftigungsmodelle und Kooperationen

Seit 30 Jahren ist die Caritas mit Maßnahmen im arbeitsmarktpolitischen Bereich aktiv. Wir unterstützen Menschen, die lange arbeitslos waren oder aufgrund von psychischen Belastungen oder Krankheiten keinen regulären Arbeitsplatz ausfüllen können. Das Arbeitsangebot besteht aus unterschiedlichen Tätigkeiten im Bereich der Sachspendenverwertung, der Reinigung und im Möbel- und Elektro-Reuse Bereich. Jugendliche, die sich am Arbeitsmarkt schwer tun, finden in unseren Werkstätten - etwa im tag.werk - ein niederschwelliges Angebot für den Beschäftigungseinstieg. Wir geben arbeitssuchenden Frauen und Männern neben einem befristeten Arbeitsplatz und Qualifikation auch die Chance, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Bei den Carla-Sachspendenmärkten gibt es gebrauchte Möbel, gut erhaltene Kleidung, sowie Bücher und vieles mehr günstig zu erwerben. Mit einem Einkauf werden Beschäftigungsprojekte unterstützt und die Umwelt geschont. Der Erlös von Sachspenden fließt in Projekte der Caritas und unterstützt somit Menschen in Not.

Zahlen und Fakten

2.116 Designstücke

wurden bei offline retail liebevoll produziert.

50 Möbelstücke

wurden in der dortigen Holzwerkstatt restauriert.

25 Personen

absolvierten bei der Caritas ein Integrationsjahr.

4.127 Taschen und Accessoires

gingen im tag.werk über den Ladentisch.

71 Menschen über 50

fanden durch die Aktion 20.000 einen Arbeitsplatz.

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